Letzte Woche bin ich dank einer Fernsehsendung auf dem NDR (ja, ab und zu schaue ich tatsächlich Sendungen deutscher Lokalsender...) über die amerikanische Sängerin Lana del Rey gestolpert. Zunächst irritierten mich die immensen Schlauchboot-Lippen dieser an sich wunderschönen Frau, aber dann begann sie zu singen und es war um mich geschehen und in den weiten des Internets machte ich mich auf die Suche um mehr über diese Person zu erfahren. Die 24-Jährige heisst eigentlich Lizzy Grant und ist die Tochter eines reichen New Yorker Unternehmers, lebt aber seit über einem Jahr in London, wo sie mit verschiedenen Produzenten an ihrem ersten Major-Album arbeitet. Eine Pop-Sensation ist sie aber schon jetzt. Seit vergangenem Sommer übertreffen sich Musik- und Styleblogs, Journalisten und andere Meinungsmacher mit Superlativen über sie. Ihre Single wurde schon auf Ebay zu Höchstpreisen gehandelt, bevor sie überhaupt veröffentlicht war.
Die Künstlerin selbst bastelte derweil auf Facebook an einem raffinierten Image: Täglich postete sie einen Mix aus Hoch- und Trash-Kultur, Bilder aus Nouvelle-Vague-Filmen, Videos von Daniel Johnston und Frank Sinatra, Zitate von Rilke und Links zu schwärmerischen Artikeln über ihre Person. Trotz dieses konstruierten Images, wer einmal Lana Del Reys Stimme gehört hat, der glaubte an das Versprechen, an einen neuen, auf Verführung angelegten Pop-Entwurf. Die erste Single und das dazugehörende Vido von Lana del Rey "Video Games" ist faszinierend und die gross orchestrierte Musik scheint direkt aus einem alten Hollywood-Melodram zu kommen, der Gesang ist lasziv und wehmütig: "They say that the world was built for two/ Only worth living if somebody is loving you." Das Debüt-Album der Künstlerin erscheint am 20. Januar 2012 und ich bin gespannt ob sie ihr Versprechen welches sie mit "Video Games" gegeben hat, halten kann.
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