Nach ihrem grossen Skandalerfolg von Feuchtgebieten, beliefert uns Charlotte Roche nun mit ihrem Folgewerk Schossgebete. Der Rummel darum scheint grösser denn je und Charlotte, die Skandalnudel, scheint es förmlich zu geniessen. So gab es in der letzten Woche wohl keine einzige Zeitung oder Zeitschrift, von der uns Charlotte mit ihrem breiten spitzbübischen Lachen nicht angrinste, «Schossgebete» in den Hände haltend – und nun auch wir. Vorweg ich habe das Buch (noch) nicht gelesen.
Ehrlich gesagt weiss ich nun gar nicht wo ich anfangen soll – bei dem tödlichen Autoumfall ihrer Brüder (hier soll angefügt sein, es sind ihre Halbbrüder) vor ihrer Hochzeit 2001? Das Ereigniss, das im Zentrum steht ihres neuen Romans und welches die Bild breit geschlachtet hatte und Charlotte darüber sehr erbost war. Oder bei ihrem Feminismus 2.0 inklusiv vulgärer Sprache und Tamtam. Oder wohl eher bei ihrer Ehe zu ihrem Mann, von der es kein einziges Bild gibt, weil es Charlotte so wünscht – gleichzeitig benutzt sie ihre privaten angeblichen Probleme, wie Magersucht (Die Frau ist ü30 und kämpft mit Magersucht, gibt es da nicht andere Probleme als Äusserlichkeiten?), Depressionen und Alkoholismus. Alles nur PR-Gag oder Wahrheit?
Jedenfalls ist nun ihr neues Buch erschienen und ich frage mich jetzt, soll ich ihr den Gefallen tun und das Buch kaufen und somit ihr die Bestätigung geben, dass ihr PR-Coup perfekt funktionierte? Oder soll ich mich einfach wieder meiner derzeitigen Lektüre von Tennessee Williams «Cat on a Hot Tin Roof» widmen? Ich werde mich vorerst mal für Zweiteres entscheiden. Vielleicht borgt mir ja mal eine meiner Arbeitskolleginnen das Buch. Ich werde jedenfalls ein Sch(t)ossgebte zu Himmel senden, dass es nicht noch ein drittes Buch von Charlotte Roche geben wird, dass dann heisst «Lendengerücht». Aber bei ihrem Erfolg ist es ja eigentlich zu erwarten und zu dem sind aller guten Dinge drei – leider!
Bilder: imago/drs3
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